Journey

Dezember 2022

Bald ist Weihnachten und ich bin eben erst von der Auszeit auf Amrum zurückgekommen. Weihnachtsstimmung? Fehlanzeige. Stattdessen sitze ich (mal wieder) vor Bergen an Wäsche. Die Plätzchen müssen wohl noch etwas warten…

Warum ich Dir das erzähle? Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung. Vielleicht weil ich mir so schwer tue wieder anzukommen. Zuhause. In einer Welt, die sich schneller dreht als die, in der sich mein Kopf gerade noch befindet. Kennst Du das? Die vergangenen sechs Wochen musste ich mich weder ums Kochen kümmern noch fiel das Aufräumen wirklich ins Gewicht. Ein Zwei-Zimmer-Appartment und deutlich weniger Kleidung und Spielzeug, alles easy. Hier versinke ich irgendwie gerade im Chaos. Gefühlt will jeder was von mir, um das ich mich teilweise überhaupt nicht kümmern möchte. Aber wie immer: Das wird schon. 💪🏻

Auf Insta läuft gerade #charliesadventsgewinnspiel, das macht mir Spaß. Meine Reichweite steigt dadurch nicht besonders, aber es bietet mir die Gelegenheit mit meinen Followern in Kontakt zu kommen und irgendwie ist es auch einfach, die Posts zu erstellen.

Der Jahreswechsel bringt eventuell ein bisschen frischen Wind auf diese Seiten und in meinen Auftritt in den Sozialen Medien. Ich überlege, meinen Accountnamen bei Instagram zu ändern. Da sage ich Dir aber noch Bescheid, wenn es dazu kommen sollte. Viel interessanter ist, dass ich mich demnächst mit Newslettern beschäftigen möchte. Folge soll sein, dass dieser Blog hier durch einen monatlichen Newsletter ersetzt werden wird und Du hier auf der Seite dann dafür Themenbeiträge im Blog findest. Was hältst Du davon? Im Kopf habe ich etwa Inhalte aus meiner Serie „Schon mal drüber nachgedacht?“ oder Fragen wie „Wie kann die Beschäftigung mit dem Tod dazu beitragen, das Leben (noch) mehr wertzuschätzen?“. Das sind augenblicklich nur Ideen und ich muss für mich erst noch feststellen, ob sie zu mir passen. Aber lass doch gerne mal Deine Meinung da. Würde es Dich interessieren?

Ansonsten ist es zum Jahresende allgemeiner Usus, Resümee zu ziehen über die vergangenen zwölf Monate. In diesen hat sich bei mir allerlei getan und deshalb möchte auch ich gerne ein bisschen zusammenfassen, was ich erlebt und gelernt habe.

Das Jahr hat für mich mit Nachrichten begonnen, die mich wieder näher an mein Lebensthema gerückt haben: Der Kinderarzt meiner Kinder und seine Frau wurden Opfer eines Morddelikts. Real und nicht im Thriller oder Krimi. Zurück bleiben 4 Kinder, eins unter dem Verdacht der Mittäterschaft oder zumindest der Teilnahme (Anstiftung bzw. Beihilfe). Die genauen Umstände möchte ich hier gar nicht erläutern, aber ich habe das Jahr mit Angst begonnen. Angst davor, dass unserer Familie so etwas passieren könnte. Dass mein Mann und ich auf einmal, von heute auf morgen, nicht mehr für die Kleinen da sein können. Der Gedanke daran jagt mir die Kälte über den Rücken und ich habe das dringende Bedürfnis, alle meine Angelegenheiten zu regeln (obwohl sie das schon sind). Wer würde die Kinder in seine Obhut nehmen? Die Omas, die selbst nicht jünger werden? Freunde? Beides würde bedeuten, die Kids aus ihrem gewohnten Umfeld herauszureißen: Neuer Kindergarten, neue Schule. Schon wieder. Aber das Umfeld wäre dann ja sowieso ein ganz anderes. Hast Du schon einmal drüber nachgedacht, was Deine Vorstellungen vom Leben Deiner Lieben ist, wenn Du ganz plötzlich nicht mehr da wärst? Ich denke, das ist wichtig, denn ich glaube daran, dass der Tod eines Menschen in den meisten Fällen insbesondere für die Hinterbliebenen schlimm ist. Egal woran Du glaubst, ob Du religiös bist oder nicht: Was nach dem Sterben passiert ist eine Seite der Überlegung, wie es auf dieser Erde ohne Dich weitergeht eine ganz andere. Ich möchte Dich auffordern, auch wenn für Dich die Weihnachtszeit vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt scheinen mag, Dir Gedanken zu machen. Wenn Du es nach dem Jahreswechsel machen möchtest, weil es sich besser anfühlt als zwischen Plätzchen, Glühwein und Familienzeit, ist das ein ebenso guter Moment. Aber mache es und schiebe es nicht immer weiter hinaus. Denn sonst entscheiden andere eventuell in eine Richtung, die Gegenläufig zu dem ist, was Du für richtig hältst.

Ein weiteres Thema, das mir am Herzen liegt ist gesundheitliche Vorsorge. Ich war Anfang 2022 bei der Magen-/ Darmspiegelung zur Krebsvorsorge. Nicht schön, aber ebenso sinnvoll wie sich mit der eigenen Sterblichkeit zu befassen. Auch hier möchte ich Dich auffordern, dass Du mit Deinem Hausarzt sprichst, welche Untersuchungen Sinn für Dich machen. Krebs ist ein A********. Und nicht nur der. Einfache Maßnahmen haben oft große Wirkung und deshalb schiebe doch auch solche Dinge nicht unnötig lange auf. Dann hast Du sie weg und wir haben hoffentlich noch viel Zeit miteinander! 💚

In meinem ersten Beitrag diesen Jahres, am 08. Juni, habe ich Dir davon erzählt, dass ich mich auf die Suche nach meinem persönlichen Ikigai mache. Das hat eine wahre Lawine losgetreten. Nicht nur meine Familie sondern beispielsweise auch das Schreiben haben für mich eine besondere Bedeutung. Was ich irgendwie schon wusste habe ich mir nochmal klarmachen können. Und einen Weg starten, der bisher von einigem steinigem Geröll (in Form von verschiedenen Erkrankungen im Familienkreis, längerer coronabedingter Auszeit und Notbetrieb der Kita bzw. kompletter Schließung) geprägt ist. Aber auch davon, tolle Menschen kennenzulernen, ein cooles Fotoshooting zu machen, in die Zeitung zu kommen (fast eine ganze Seite!) und meine Website neu zu gestalten. Nicht zu vergessen: Der Start meines Coachings bei Sandy Mercier.

Man neigt dazu, das Negative stärker und länger vor Augen zu haben als das Positive. Aber das Positive ist doch, was zählt. Mental ist das alles nicht immer einfach, nein: Es ist oft sogar sehr schwierig. Und auch ich möchte manchmal meinen Koffer packen und in die Einsamkeit abhauen, wo mich alle einfach in Ruhe lassen. Das Handtuch schmeißen und keinen Pfifferling mehr drauf geben, was gestern noch meine Ziele und Träume waren. Okay. Aber ist das wirklich eine Lösung? Oft ist doch, wenn sich der erste Sturm der Gefühle gelegt hat, die Welt nicht ganz so schwarz und düster wie sie auf den ersten Blick scheint. Und dafür alles aufgeben? Im Regelfall lautet die Antwort eindeutig: Nein.

Was ist also mein Fazit für das Jahr 2022? Das Leben ist wunderbar. Es läuft nicht immer alles glatt und sicherlich kann man nicht alle Probleme einfach zur Seite schieben oder weglächeln. Doch vieles ist eine Frage der Perspektive: Das berühmte Glas, das halb voll oder halb leer ist, sehe ich noch ein wenig anders: Egal wie viel nun noch drin ist, ich habe die Möglichkeit es auszutrinken (Freude Nr. 1) und es wieder neu – bis zum Rand – aufzufüllen (Freude Nr. 2). Vielleicht muss ich erst noch in den Laden meines Vertrauens gehen oder mich zumindest bis zum Wasserhahn bewegen. Aber danach stellt sich die obige Frage garnicht, denn es ist voll. Einfach voll. Mit dem Getränk, das ich mir herausgesucht habe. 😉

Mit diesem Gedanken verabschiede ich mich für dieses Jahr von Dir. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn wir 2023 gemeinsam an unserer mentalen Stärke arbeiten könnten. An Deiner, denn in diesen verrückten Zeiten kann sich wohl für jeden ein kleiner Kieselstein plötzlich anfühlen wie ein riesiger, schwerer Gesteinsbrocken – gut, wenn man sich vorher zurechtgelegt hat, wie man in derartigen Situationen reagieren kann. Aber auch an meiner. Denn jeder Kontakt birgt für mich die Möglichkeit, neue Blickwinkel zu gewinnen. Und das bereichert ungemein! Vielen Dank dafür.

Hab eine schöne Weihnachtszeit und komm gesund ins neue Jahr. Ich freue mich auf Dich! 🥰

Deine Charlie 💚

P.S.: Weil ich oben von Blickwinkeln geschrieben habe, möchte ich Dir gerne noch zwei wunderbare Bücher empfehlen, welche beide nicht umsonst Teil meines Insta-Gewinnspiels sind. 🤩

💚 Jule Piper/ Sandy Mercier – „Die Reise Deines Lebens 1 – Wien“

ACHTE AUF DIE ZEICHEN! 💚

Betty Ulrich bricht auf zu einer Reise zu sich selbst. Ganz ungeplant und unverhofft, als sie in den Zug steigt. Nach Wien… ohne Handy! Sie lernt wieder auf die Zeichen zu achten, genau wie wir es auch tun sollten. Selbstliebe, Leichtigkeit und Abenteuer suchen wir doch alle, oder? 😉

💚 Heidi Metzmeier – „Unter demselben Himmel“

Es passiert mir nicht oft, dass ich jemanden von Anfang an so mag wie Heidi und somit war für mich klar, dass ich die „Geschichten einer Reiselustigen“ lesen werde. Ich muss dazu sagen, dass sich mein Interesse für Afrika in gewissen Grenzen hielt und ich erwartet habe, dass sich in dem Buch lediglich Erzählungen über Heidis Reisen wiederfinden.

Doch dieses Buch ist so viel mehr! Heidi erzählt so wunderschön. Und in den „Essenzen“ am Ende jedes Kapitels finden sich nicht nur Reisetipps sondern ein Füllhorn an Inspiration für fast jede Lebenslage. Ich habe gelacht, geschmunzelt, gelitten, geweint und war so traurig und trotzdem erfüllt, als ich fertig war. 

Dieses Buch wünsche ich jedem. Es hat mich nicht nur unterhalten, sondern mir – obwohl es kein Lebensratgeber ist – eine neue Sichtweise eröffnet.

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