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Jeder soll das tun, was er kann.

Ist es Dir auf Insta aufgefallen? Weiß garnicht, ob man es in den Posts bemerken konnte oder es nur mir plötzlich so krass aufgefallen ist: Ich habe in letzter Zeit, in der ich mich intensiver mit Branding und Social Media auseinandergesetzt habe, meine eigene Linie verlassen. Das ist nicht per se schlecht. Zudem passierte es ganz unbemerkt und ist mir erst so richtig in meiner Social Media Auszeit bewusst geworden. Leider habe ich an mancher Stelle vergessen, was bei mir und für mich funktioniert und mich von all den Posts, Reels und Massen an Infos überrennen lassen.

Meinen die das echt ernst?!

Was man angeblich alles so braucht! Und da draußen sind ja so viele Leute unterwegs, die genau wissen, wie man es macht (damit es 100%ig läuft) und die gerade ultra viel Cash verdienen und dabei auch noch Karma-Punkte auf ihrem Kundenkonto des exklusiven Winners-Clubs sammeln. Läuft bei denen! Nur keinen Neid! Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass wir Otto Normalverbraucher das nie, nie, niemals erreichen werden. Ach nee, die sagen ja, ich kann das auch. BINGO!!! 🍾 Bekomme ich dann auch eine Armee an Satelliten? Das sind die, die im Dunstkreis der Erfolgreichen unterwegs sind und als Claqueure den ganzen Schwachsinn noch befeuern. In der Hoffnung auf einen eigenen, wenngleich nur kurzen, Sternschnuppenmoment. Das wär ja Oberhammer, wenn‘s die gleich dazu gäbe!

Ironie und Sarkasmus? Kann ich. Ohne ließen sich Teile der Sozialen Medien aus meiner Sicht auch nicht ertragen.

Neues probieren ist gut, denn Stillstand ist einfach nicht meins. Ich liebe es, mich weiterzuentwickeln und auch mal Altes über Board zu werfen. Aber die Flut, die einen gerade auf Insta manchmal packt und mitreißt, verwässert zugleich den Blick auf das Wesentliche und darauf, dass man eben nicht alles braucht, machen muss und auch gar nicht kann. Weil es beim einen funktioniert, während es das beim anderen eben nicht tut. Oder weil es schlichtweg nicht zu einem passt. Meines Erachtens sind Postingvorschläge, Challenges oder wöchentliche #-Themen an mancher Stelle hilfreich, gerade wenn man selbst eine Ideenflaute hat oder man sich mit anderen vernetzen möchte, die dieselben Interessen teilen. Nachteil daran ist, dass es in kürzester Zeit unzählig viele Beiträge zu denselben Themen gibt. Das ist für den Leser irgendwann langweilig und man hat kaum die Chance, sich wirklich aus der Masse abzuheben. Dies gilt umso mehr, wenn es Themen sind, bei denen eigentlich kein Konfliktpotential besteht oder die viele ähnlich handhaben. Jetzt ist es aber genug mit den allgemeinen Weisheiten. ⏭ Was bedeutet das konkret? In Bezug auf die Sozialen Medien höre ich wieder mehr auf mein Bauchgefühl und passe besser darauf auf, dass meine Neugier und die Lust daran, möglichst viel zu lernen, mich nicht dazu verleiten auf allen Hochzeiten tanzen zu wollen. Insbesondere nicht auf denen, zu denen ich garnicht eingeladen bin, weil ich mit Braut oder Bräutigam nicht einmal den kleinsten gemeinsamen Nenner finden kann. Man muss ja nicht auf jeder Party reinschneien, nur weil einem im Vorbeilaufen die Playlist zusagt.

Back2me. Wieder werden wer ich war, ohne zu verraten, wer ich heute bin.

Ich mag wer ich heute bin. Also meistens. Manchmal – und da geht es mir wie wohl jedem von uns – vermisse ich Teile der jüngeren Charlie. Vor 10 Jahren hatte mein Ich auch gute Aspekte, Eigenschaften, Interessen. Ebenso vor 20 Jahren. Und genau die suche ich mir nach und nach zusammen und stelle sie auf den Prüfstand, ob sie nach Jahren in der alten verstaubten Kellerkiste nicht doch noch (oder wieder) passen. 🤩 Das mit der Kellerkiste ist übrigens wörtlich zu nehmen: Ohne meine alten Tagebücher wären viel zu viele Gedanken und Erinnerungen bereits verloren gegangen.

Einen Punkt möchte ich Dir nicht vorenthalten, weil es genau der ist, um den es hier in diesen Beiträgen gehen soll: Das Schreiben. Ich schreibe relativ wenig über meine Schreibfortschritte und darüber, welche Gedanken genau mich beim kreativen Prozess meines Buches begleiten. Das liegt daran, dass ich zum einen gerade dabei bin, die richtige Schreibroutine für mich zu finden. Es tut sich einiges hinter den Kulissen, was ich gerne auf Insta und Facebook mit Dir teile. Lesen, Recherche, Fotoshooting, Website, Soziale Medien usw. – kein Ding! Ich habe einen Weg für mich gefunden, dass alles seine Zeit bekommt. Hierbei handelt es sich nicht um einen fixen Stundenplan, das wäre für mich nicht realisierbar. Trotzdem habe ich es inzwischen geschafft, dass (fast) nichts zu kurz kommt… nicht einmal dann, wenn die Kinder krank zuhause sind oder irgendwelche Termine anstehen. Nur beim Schreiben meines Romans habe ich festgestellt, dass ich eine richtige Routine benötige. Zwischendurch ein paar Zeilen klappt einfach nicht. Genau das entwickelt sich gerade. Unbeeinflusst, von innen heraus. Hierzu kommt, dass ich meine Gedanken noch für mich alleine brauche, um voranzukommen und mich nicht durch Feedback oder andere Einflüsse, die sich konkret auf meine Geschichte beziehen, durcheinander bringen zu lassen. Es ist mein Buch. Ich möchte es erst einmal alleine durchdenken und alleine schreiben, bevor es in die Hände von Lektoren, Korrektoren und Lesern gehen darf. Und weil ich mir zudem vorgenommen habe, nicht mehr irgendwelche Fragmente in die Welt zu schleudern, schreibe ich über das Schreiben nur wenig. Wenn Dich konkret etwas interessiert, kannst Du mich natürlich gerne darauf ansprechen. Ansonsten erzähle ich lieber von den Dingen, die um den Schreibprozess selbst herum sonst noch so passieren. Ihn beeinflussen. Und hoffentlich besser machen. Ob das gelungen ist, darfst an einem bestimmten Punkt dann Du entscheiden: Wenn mein Buch veröffentlicht ist. 😉

Hab einen schönen Oktober!

Deine Charlie 💚

2 Comments

  • Martina Adler

    Liebe Charlie,
    du beschreibst das Dilemma als Neuling, wenn man noch auf der Suche ist. Farben, Branding … Seitdem ich auf der Suche bin, erhalte ich nur noch Nachrichten wie es zu sein hat. Und ohne dies oder jenes Produkt kann ich nur Scheitern? Aber ist das wirklich so? Irgendwann ist mein Kopf vor lauter Angeboten geplatzt und ich habe Stopp!!! gesagt. Es geht immer besser, höher schneller. Aber ich möchte die „Normalen“ anziehen und mich wieder mehr auf meinen Bauch verlassen.
    Und genau wie du habe ich mich während des kompletten Schreibprozesses zurückgezogen, um bei mir zu sein und nicht ständig etwas gepostet. Vielleicht wäre es besser gewesen, vielleicht auch nicht. Mein Bauch wollte allein sein 🙂.
    Danke für deinen Beitrag.

    • Charlie

      Liebe Martina,
      vielen Dank für Deinen Kommentar. Gerade als Neuling trifft einen die Welle natürlich besonders, weil man nichts mit Erfahrung ausgleichen kann. Aber auch als alter Hase möchte man ja nicht stehen bleiben. Bist Du neu in einem Business, traust Du Dich an mancher Stelle vielleicht noch mehr, weil Du noch keine negativen Erfahrungen damit gemacht hast. Aber Dir fehlt der Blick dafür, wann es vielleicht auch mal Zeit ist, auf Altbewährtes zurückzugreifen statt das Rad neu erfinden zu wollen.
      Ich möchte mich nicht ganz zurückziehen, solange es nicht sein muss. Aber Pausen werde ich immer wieder machen. Ob das eine oder das andere besser ist, wird man nie erfahren, weil man sich ja für eine Variante entscheidet und somit nicht weiß, wie es mit der anderen gewesen wäre. Aber das ist glaube ich auch vollkommen egal, solange man für sich den richtigen Weg findet und mit sich im Reinen ist.

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